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3.2 Aktionsfeld 2: Festigung oder nachhaltige Weiterentwicklung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes

Inhaltsverzeichnis


3.2 Aktionsfeld 2: Festigung oder nachhaltige Weiterentwicklung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes

3.2.1 Auswahl der Aktionsfeldthemen, Verknüpfung zu Bedarfen und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo)

A: Schutz und Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt

Die Region verfügt über eine einzigartige, vielfältige und kleinstrukturierte Naturlandschaft: Von den Weingärten am Manhartsberg, dem Horner Becken, den großen Waldgebieten wie z.B. „Die Wild“, Horner Wald, Sasswald und im Thayatal, im internationalen Vergleich kleinstrukturierten Feldern, die die Landschaft prägen, bis zur eindrucksvollen Flusslandschaft des Thayatals. Entlang der Staatsgrenze zu Tschechien führt – im Bereich des ehemaligen Eisernen Vorhangs – das Grüne Band (European Green Belt), nicht nur durch die Region, sondern als große transnationale Naturschutzinitiative nahezu durch ganz Europa.

Zum Schutz dieser einzigartigen Naturlandschaft und des Artenreichtums bestehen in der Region mehrere bedeutsame Schutzgebiete:

Nationalpark Thayatal: Der am 1. Jänner 2000 gegründete Nationalpark umfasst auf österreichischer Seite 1.360 ha, 1.231 ha sind Naturzone, auf 101 ha Naturzone mit Management werden Eingriffe zum Schutz des Ökosystems gestattet. Die Außenzone beträgt 25 Hektar.

Gemeinsam mit dem direkt angrenzenden tschechischen Nationalpark „Národní Park Podyjí“ beträgt die gesamte Naturschutzzone 7.700 Hektar. Die Thaya bildet auf 25 km Flusslänge die gemeinsame Staatsgrenze. Die Luftlinie für diesen Bereich beträgt nur 10km. Der Nationalpark ist auch Natura 2000 Gebiet und FFH Zone.

Hauptaufgabe des Nationalparks ist der Schutz wertvoller Ökosysteme und die Erhaltung der Artenvielfalt. Der Natur soll Raum zur Selbstentfaltung gegeben werden, der Einfluss des Menschen schwinden. Nationalparks haben auch einen Auftrag zur Bildung und zur Information. Hier soll der Mensch lernen, den Wert der Natur zu erfahren, zu begreifen und die Notwendigkeit eines schonenden Umgangs mit unserer natürlichen Umwelt zu erkennen. Schwarzstorch und besonders die nahezu einzigartige Wildkatze sind Beispiele für besondere Artenschutzmaßnahmen. Zurzeit plant der Nationalpark die Einrichtung eines Lehr- und Forschungscampus, was weitere Zusammenarbeitsfelder eröffnen kann.

Wildkatzen–Camp: „Die Natur muss gefühlt werden.“ (A.v.Humboldt) Mit dem neben dem Nationalpark-Haus situierten Wildkatzen-Camp, das im Sommer 2018 eröffnet wurde, bietet der Nationalpark nunmehr auch ein Naturerlebnis–Camp mit Nächtigungsmöglichkeit für bis zu 60 Personen mit Bildungsprogrammen zu den Themen Natur, Wald und Artenvielfalt.

Naturpark Geras: Das Areal des Naturparks ist durch die Teichlandschaft des Stiftes Geras und ein großes Waldgebiet gekennzeichnet, das folgende Aufgaben hat: Schutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung. Der Naturpark stellt ein Naturschutzgebiet dar.

Natura 2000 Gebiete: Fauna – Flora Habitat Richtline: Neben dem Nationalpark finden sich weitere Natura 2000 Gebiete in den Gemeinden Eggenburg und Straning-Grafenberg sowie Kamp- und Thayatal. Vogelschutzrichtline: Bereiche um Hardegg, Kamptal und Straning-Grafenberg

Landschaftsschutzgebiete : Thayatal und Bereich bei Eggenburg

Mit dem Nationalpark als Kompetenzzentrum für Artenvielfalt und den anderen genannten Naturschutzflächen besteht in der Region eine gute Basis, um diese besonderen Qualitäten weiterzuentwickeln, die Bedeutung von Biodiversität bewusst zu machen und die Anziehungskraft der besonderen Natur an Menschen aus anderen Regionen zu kommunizieren.

Im Rahmen mehrerer LEADER-Projekte waren Fachexkursionen für Kinder und Jugendliche wichtige Projektmaßnahmen. So konnten seit 2014 über 700 Kinder an diesen Exkursionen teilnehmen. Ebenso ist es ein wichtiges Ziel der Region, den Nationalpark und damit Sensibilität für Naturschutz und Artenvielfalt zu den Menschen in der Region zu bringen. Im Rahmen des LEADER–Projekts „Be.MERKENS.Wert Waldviertler Wohlviertel Nationalpark Thayatal“ kommen deswegen Rangerinnen oder Ranger in die Mitgliedsgemeinden, um über den Nationalpark zu informieren. Im Rahmen des Projekts „Digitale Regionsplattform“ konnte im Nationalpark eine Webcam installiert werden, die die eindrucksvollen Naturbilder aus der Region der ganzen Welt zugänglich macht.

B: Lebensraum Ressource: Wertvolle Wohlviertler Böden

Die Erhaltung der wertvollen Böden und das Bewusstmachen der Bedeutung der Böden für die Nahrungsmittelversorgung, Artenvielfalt und Schönheit der Landschaft auch für zukünftige Generationen ist ein großes Anliegen vieler engagierter Menschen in der Region.

Auf Basis eines Best Practice-Projektes „Bodenkoffer“ konnte hier schon eine regionsweite Initiative gestartet werden, die in den nächsten Jahren fortgeführt und intensiviert werden soll.

C: Lebensraum Ressource: Wasser

Die Teiche sind neben den Bächen, kleinen Flüssen wie der Taffa und der prägenden Thaya wesentliche Elemente der Region, die vielfältig genutzt, aber auch geschützt werden. Neben dem Trinkwasser bilden sie Potential für Freizeitgestaltung (Schwimmen, Fischen, Boot fahren, Wasserschi, Eislaufen …) und erneuerbare Energie. Ein noch wenig untersuchter Bereich ist die Gesundheitswirkung der einzelnen Wässer.

Durch einen Rückgang der Niederschläge, durch lange Perioden ohne Niederschläge mit anschließenden Starkregenereignissen, aber auch durch Versiegelung von Flächen und damit einem raschen Abfließen von Niederschlagswasser aus der Region, ist ein besonderer Umgang mit der Ressource Wasser weiterzuentwickeln.

Maßnahmen zum verbesserten Halten von Wasser in der Region – wie beispielsweise die Nutzung von Auffangbecken – sind dabei im Entwicklungsblickwinkel. Ebenso sollen Lösungen gefunden werden, um Wasser z.B. nach der Behandlung in Kläranlagen wieder der Region zuzuführen.

Eine große Bedeutung kommt hier der Bewusstseinsbildung zur Versickerung von Wasser in der Region und der Entwicklung entsprechender Lösungen sowie der Sensibilisierung zu. Beispielsweise können hier Versickerungsflächen auf Parkplätzen statt Gesamtasphaltierungen oder Versickerungsanlagen bei Güterwegen und Straßen sowie eine Ausweitung der innerörtlichen Grünflächen angeführt werden.

D: Schutz, Förderung und In-Wert-Setzung besonderer Pflanzen und Tiere

Fische sind seit Jahrhunderten ein besonderes Produkt des Waldviertels und der Region. Neben den kleineren und größeren Fischteichen in der ganzen Region mit dem Leitprodukt „Geraser Karpfen“ und den Fischereimöglichkeiten an der Thaya haben sich in den letzten Jahren die Anglerparadiese in Hessendorf und Gallien sehr gut entwickelt. Es bestehen auch Ansätze, regionale Fische verstärkt als gesundes Lebensmittel in der Region aus der Region zu nutzen.

Zahlreiche Betriebe haben teilweise schon vor Jahren begonnen, auf das Tierwohl zu achten und züchten Tiere in entsprechenden Stallungen mit Auslauf oder in Freiluftanlagen.

Im Bereich Kräuter verfügt die Region über besondere Angebote und Imageträger. Neben kleineren Kräuterinitiativen in nahezu jeder Gemeinde stellt das Kräuterstift Geras ein besonderes Kompetenzzentrum dieses Bereichs dar. Die besondere Stellung dieses Themas in der und für die Region lässt sich auch aus den täglichen Kolumnen von Kräuterpfarrer Benedikt in der auflagenstärksten Tageszeitung Österreichs ableiten. Noch nicht alle Möglichkeiten sind in der kooperativen Bearbeitung und Entwicklung des Themas, aber auch im möglichen Kräuteranbau durch landwirtschaftliche Betriebe und der Verarbeitung der Kräuter, ausgeschöpft.

Erdäpfel, Getreide, Linsen… stellen klassische Früchte des Waldviertels dar und werden in einer breiten Vielfalt zu unterschiedlichen Nutzungszwecken nach Regeln der Demeter-Landwirtschaft oder Biolandwirtschaft in der Region schonend produziert und auch weiterverarbeitet.

Wald: Der Wald ist Namensgeber des Waldviertels und ein zentraler Bestandteil der landwirtschaftlichen Betriebe, aber auch der Erholungsinfrastruktur der Region.

Zusammenfassend bestehen ausgehend von einer sehr guten Basis auch gute Weiterentwicklungs-potentiale für den Bereich besondere Pflanzen und artgerechte Tierhaltung.

Demeter und Biolandwirtschaft: Ein wesentlich überdurchschnittlicher Anteil (fast 30%) der Landwirtschaftsbetriebe hat sich für biologische Landwirtschaft entschieden und leistet einen zentralen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in der Region. Ebenso bestehen mehr als 20 Demeter-Betriebe, die nach noch strengeren Regeln bei der landwirtschaftlichen Produktion auf den Schutz der Nachhaltigkeit und der Natur achten.

E: In-Wert-Setzung und Vernetzung kultureller Angebote – Potenziale im Themenbereich „Mittelalter“:

Kultur: Zahlreiche kulturelle Initiativen und Angebote bieten in der Region ein breites Angebot zum Kulturgenuss. Konzerte, Lesungen, Blasmusikfeste, Jugendmusiktage, Ausstellungen, Führungen und Theatervorstellungen sind wichtige Beispiele dafür. In einigen Gemeinden werden seit (vielen) Jahren eigene Kulturwochen organisiert. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von Barockopern, vielfältigen Veranstaltungen im Rahmen des Kammermusikfestivals Allegro Vivo, Darbietungen von Gesangsvereinen und Theatergruppen bis zu Jazzkonzerten. Zahlreiche KünstlerInnen und Kulturschaffende wohnen zumindest zeitweise in der Region. Stellvertretend für die zahlreichen Künstler sei hier Regisseur und Filmemacher Ulrich Seidl, vielfach ausgezeichnet mit österreichischen und internationalen Preisen, genannt. Das breite, gesamtregionale Angebot ist oft nur in den einzelnen Gemeinden bekannt und erkennbar. Erste Erfahrungen in der Kombination kultureller Angebote z.B. mit dem Genuss lokaler Produkte wurden bereits gesammelt. Entwicklungsmöglichkeiten bestehen hier durchaus in einer besseren Vernetzung hin zu einem gesamtregionalen Angebotsüberblick, in der Entwicklung von Zusammenarbeit z.B. von Direktvermarktung und Kultur auch i.S. der angestrebten Qualitäten in der Region.

Mittelalter/historische Bausubstanz/Baukultur: In der Region bestehen eine besondere Vielzahl historischer Gebäude und mittelalterlicher Ensembles: Stadtmauerstädte wie Eggenburg, Horn, Raabs an der Thaya und Drosendorf; Stift Geras und zahlreiche Kirchen; Kloster Pernegg; Burgen und Burgruinen wie Hardegg, Kaja, Kollmitz oder Eibenstein; Schlösser Riegersburg, Drosendorf, Drösiedl; Raabs und Horn; Lindenhof Raabs (NÖ Landesausstellungsort 2009), Kunsthaus Horn, Krahuletzmuseum Eggenburg; aber auch über 1.400 Marterl und Kleindenkmäler, zahlreiche mittelalterliche in den Felsen gehauene Keller und Erdställe stellen ein reiches kulturelles Erbe dar.

In einigen Bereichen bestehen Vernetzungsaktivitäten, die sich neben der In-Wert-Setzung mit dem Bereich altes Handwerk und fachgerechte Renovierung auch mit der Erhaltung der historischen Bausubstanz und fachlich fundierter Information zu den jeweiligen kulturhistorisch bedeutsamen Objekten beschäftigen. Herausragendes Beispiel der In-Wert-Setzung ist das jährliche Mittelalterfest in Eggenburg mit rund 30.000 Besuchern. Noch nicht alle Möglichkeiten werden in den Bereichen altes Handwerk, aber auch Vernetzung der verschiedenen Angebote und Information der Einwohner/Gäste genutzt.

Fokus: Qualität der biologischen Vielfalt erhalten: Boden, Wasser, Pflanzen, Tiere

Kooperation Kultur, Lernen

3.2.2 Grundstrategie beziehungsweise strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldthemen

A: Vernetzung und kooperative In-Wert-Setzung der in 3.2.1 angeführten Themenbereiche als Qualitätspartner der Region Waldviertler Wohlviertel Region Nationalpark Thayatal inklusive der Weiterentwicklung der Markenbestandteile:

Planungen, Beteiligung, Mitwirkung und Nutznießung von in der Region ansässigen Personen/ Institutionen im Bereich biologische Vielfalt, Wald, Wasser, Fisch, Kräuter, Erdäpfel, Getreide und Kulturanbieter durch die Beteiligung an der Gesamtstrategie und damit in Verbindung stehenden Maßnahmen und Projekten: Qualitätspartner und Marke Waldviertler Wohlviertel Region Nationalpark Thayatal. Es wird angestrebt, dass sich die vielfältigen Anbieter von Kultur in der Region an dem Projekt beteiligen, wodurch eine Erweiterung der Projektdimension und -wirksamkeit, aber auch eine Steigerung der Bekanntheit und der Besucherzahlen kultureller Angebote erfolgen kann.

Erhaltung, Weiterentwicklung und In-Wert-Setzung der biologischen Vielfalt der Region (entsprechend Grundstrategie: Produktführerschaft)

Maßnahmen zur Information einer breiten Öffentlichkeit sowie besonderer Zielgruppen wie z.B. Kinder, Jugend, Landwirtschaft über den Artenreichtum in der Region, die Bedeutung für die Region sowie Schutzanliegen und dafür notwendige Planungen und Konzepte.

Maßnahmen zur Weiterentwicklung innerregionaler Impulszentren im Bereich Naturschutz, biologische Vielfalt, Biodiversität sowie beispielsweise Kräuter mit Vorbildcharakter und breiter Wirksamkeit.

Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft, auch zum Schutz der biologischen Vielfalt der Region sowie dafür erforderliche Konzepte.

B: Erhaltung der „Wertvollen Wohlviertler Böden“

Projekte zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung gesunder Böden und Maßnahmen zu deren Erhaltung. Böden umfasst dabei nicht nur landwirtschaftlich genutzte Böden, sondern z.B. auch Grünflächen der Gemeinden, Gärten oder Parkflächen.

C: Wasser in der Region halten und ressourcenschonend nutzen

Projekte zum schonenden Umgang mit der Ressource Wasser, Maßnahmen zur Speicherung von Wasser in der Region und zur regionalen Nutzung z.B. von gereinigtem Wasser aus örtlichen Kläranlagen (z.B. zum Gießen von Begrünungen in Gemeinden) sowie Entwicklung geeigneter Beregnungs- und Gießmethoden und Erhaltungsmaßnahmen für Brunnen sowie entsprechende Bepflanzungen, die Wasser speichern.

D: Projekte zu Schutz, Förderung und In-Wert-Setzung besonderer Pflanzen und Tiere

Dieser Strategieteil ist darauf ausgerichtet, Vorbereitungsmaßnahmen und Maßnahmen zur In-Wert-Setzung der genannten Themen zu unterstützen. Insbesondere sind davon umfasst: Maßnahmen für die in 3.2.1 genannten Pflanzen aus Demeter- und Bioanbau sowie daraus produzierte naturnahe Produkte.

Der Strategieteil umfasst auch Sensibilisierungsmaßnahmen zum Bereich des Tierwohls, Informationsmaßnahmen zur Erhaltung des Waldes in seinen vielfältigen Funktionen, Vernetzungs-, Sensibilisierungs- und Weiterentwicklungsmaßnahmen zu den Themen sowie Unterstützung von Initiativen in diesem Bereich. Auch die verbesserte Bewirtschaftung von Wäldern von waldfernen Waldeigentümerinnen und Eigentümer sind ein Teilziel der Maßnahmen.

E: Vernetzung der kulturellen Angebote und der Angebote rund um den Themenbereich Mittelalter/historische Gebäude – altes Handwerk

Umsetzbar und unterstützbar sind in diesem Bereich Vernetzungen von einzelnen Kulturangeboten zu einem regionalen Kulturprogramm, das mindestens die Angebote von Kulturschaffenden von 6 Gemeinden beinhaltet und eine besonders nachhaltige Wirksamkeit erzielen kann, sofern dies nicht im Strategieteil Qualitätspartner erfolgen kann.

Ebenso sind vernetzte Projekte und Maßnahmen im Bereich Mittelalter, die mindestens 6 5 wichtige Mittelalterziele der Region umfassen, Teil dieser Strategie. Hier ist auch Ziel, das Wissen rund um das Mittelalterangebot, aber auch der fachgerechten Instandhaltung und -setzung zu verbessern. (Altes) Handwerk: Die Erhaltung und In-Wert-Setzung von alten Handwerken und/oder Handwerkstechniken z.B. zur Instandsetzung historisch wertvoller Gebäude oder anderer Kulturtechniken.

F: Lebenslanges Lernen

Verbesserung des Wissens über Artenvielfalt, Biodiversität, Nationalpark und Naturschutz sowie die oben angeführten Themenbereiche für unterschiedliche Zielgruppen. In den Bereichen wertvoller regionaler Pflanzen sind auch Maßnahmen Ziel, die das Wissen über Anbau/Zucht, Verarbeitung/Lagerung und Zubereitung verbessern. Ebenso sind Weiterbildungsmaßnahmen zum Bereich artgerechte Tierhaltung und Tierwohl Gegenstand dieses Strategieteils. Ggf. Entwicklung von Bildungskooperationen sowie für Bildungsmaßnahmen erforderliche Ausstattungen. Projektträger: LAG

Strategieteil

Bezug zu anderen Strategieteilen

Förderung Biodiversität

AF 4: Speicherung Treibhausgas in gesunden Ökosystemen, Minderung Folgen Extremwetterereignisse

Wertvolle Böden

AF 4: Klimaschutz: Reduktion Düngemittel

Wassernutzung

AF 4: Klimawandelanpassungsmaßnahme

Wertvolle Pflanzen, Tiere

AF 1: Qualitätspartner „Wirtschaftende“

3.2.3 Angestrebte Ziele am Ende der Periode (2029; qualitative Beschreibung)

  • Durch eine gute Zusammenarbeit mit dem Nationalpark und der Region und durch kooperative Maßnahmen ist folgendes gelungen:

Die innerregionale Bekanntheit des Nationalparks ist weiter angestiegen und die Menschen aus der Region besuchen ihn gerne.

Auch durch gemeinsame Aktivitäten ist das Bewusstsein über die Bedeutung des Schutzes der Natur und der Arten in der Region wesentlich verbessert worden und viele Menschen leisten einen Beitrag dazu.

Alle Kinder der Region waren mindestens einmal im Nationalpark.

Gemeinsam konnte die Bekanntheit des Nationalparks und indirekt damit auch die Bekanntheit der Region gesteigert werden.

Bedarf: Dableiben, Zuzug, Bekanntheit Region mit Nationalpark–Qualitäten, Bildung, Jugendangebote.

  • Wie in der Gesamtstrategie dargestellt, verfolgt die Region eine Positionierung und Vermarktung als Region mit Nationalparkqualitäten. Ziel im Bereich dieses Aktionsfeldes ist es, dass im Qualitätspartner- und Markenprojekt auch zahlreiche Partner, die in diesem Aktionsfeld beschrieben sind, wie Kulturschaffende/VeranstalterInnen oder ExpertInnen im Thema Kräuter und Fisch, beteiligt sind und engagiert mitwirken. Auch dadurch ist es gelungen, eine gefestigte, breit wirksame Marke zu entwickeln, die überregionale Ausstrahlungskraft besitzt. (GS: bestmögliche Kundenpartnerschaft)

Bedarf: Dableiben, Zuzug, Bekanntheit Region mit Nationalpark-Qualitäten

  • Der Nationalpark Thayatal hat sich auch mit Unterstützung der Region zu einem noch bekannteren Kompetenzzentrum in den Bereichen Artenvielfalt und Naturschutz entwickelt. Auch auf dieser Basis ist die Anzahl der Ausbildungsmaßnahmen, die Besucherzahl und damit auch die regionale Wirksamkeit gestiegen.

Bedarf: Ausbau und In-Wert-Setzung biologische Vielfalt

  • Das Bewusstsein über die Bedeutung der wertvollen Böden der Region ist stark angestiegen. Es ist ein Team aus Menschen aus der Region entstanden, dass dieses Thema und das Wissen über schonenden Umgang mit den Böden vorantreibt und eine breite Öffentlichkeit dafür begeistert.

Bedarf: Erhaltung der wertvollen Böden

  • Es ist gelungen, in der Region vorhandenes Wasser besser zu nutzen und zu speichern sowie Maßnahmen zur Senkung des Wasserverbrauchs zu initiieren. Einzelne Wasserauffangbecken werden auch als Wasserspeicher z.B. für die Landwirtschaft genutzt. Wasser aus Kläranlagen wird zum Gießen z.B. bei kommunalen Grünflächen genutzt, verbleibt dadurch in der Region und reduziert den Trinkwasserverbrauch.

Bedarf: Wasser in Region halten

  • Die Themen Wasser, Wald, Fisch, Kräuter und Erdäpfel, Getreide sind in der Region breit positioniert und anerkannt. Die schonende Verarbeitung der Produkte konnte sich weiterentwickeln und aus pflanzlichen Produkten sind mehr wertvolle Lebensmittel entstanden. Das Wissen und die Nutzung von regionalem Fisch als gesundes Lebensmittel konnten erhöht werden. Tierwohlmaßnahmen sind bei den landwirtschaftlichen Betrieben umgesetzt.

Bedarf: Erhaltung, Weiterentwicklung Pflanzen, Tierwohl

  • Die Mittelalteranbieter arbeiten enger zusammen. Durch gemeinsame Maßnahmen und Projekte ist es gelungen, BesucherInnen von einer Mittelaltereinrichtung auch zum Besuch anderer Mittelalterangebote in der Region zu animieren. (GS: Kundenpartnerschaft). Kulturanbieter sind mit anderen Anbietern wie z.B. lokale Genuss-Angebote vernetzt.

Bedarf: In-Wert-Setzung Baukultur, Mittelalter, Kulturangebote

  • Durch die genannten Maßnahmen ist es auch gelungen, mehr Kaufkraft in der Region zu halten, Kaufkraft in die Region zu leiten und Arbeitsplätze abzusichern, sowie neue Arbeitsplätze zu schaffen. Bedarf: Verbesserung der Voraussetzungen für Wirtschaften in der Region.

3.2.4 Maßnahmen beziehungsweise Leitprojekte zur Erreichung der Ziele

Projekt: Qualitätspartner Waldviertler Wohlviertel Region Nationalpark Thayatal Projektteil: Aktionsfeld Natürliche Ressourcen – kulturelles Erbe

Vernetzung, Zusammenführung und Unterstützung der Vermarktung von regionalen Freizeitangeboten, Markenentwicklung, Maßnahmen zur Spürbarmachung der Region Nationalpark Thayatal im gesamten Regionsgebiet, Darstellung der besonderen Lebensqualität, Weiterentwicklung der Angebote für Kinder und Familien, Kundenbindungsmaßnahmen wie z.B. Geocaching für regionale Schulen

Qualitätspartner sind hier neben dem Hauptkooperationspartner Nationalpark Thayatal vor allem Partner aus den Bereichen: biologische Vielfalt (z.B. Slow Food …), Wasser, Wald, Fisch, Kräuter, Erdäpfel sowie Institutionen: Landesberufsschule Geras oder Kulturschaffende/Kulturanbieter der Region

Hauptzielgruppe: RegionsbewohnerInnen, Zweitwohnsitzer, potenzieller Zuzug; Sekundäre Zielgruppe: touristische Gäste

Projektträger: Verein Waldviertler Wohlviertel; Kooperationspartner (mit Eigenmittelaufbringung); ggf. öffentl. Institutionen

Projekt: Jugend: Natur erleben & erhalten

Fachexkursionen von jungen Menschen aus der Region – auch in Zusammenarbeit mit den Partnerschulen der Region – in den Nationalpark mit entsprechender fachlicher Betreuung durch Rangerinnen und Ranger sowie zu anderen Natur- und Kulturzielen in der Region.

Hauptzielgruppe: Kinder, Jugend, Familien aus der Region

Kosten: € 50.000.-; Eigenmittel: € 20.000.-

Projektträger: Verein Waldviertler Wohlviertel; Kooperationspartner (mit Eigenmittelaufbringung); ggf. öffentl. Institutionen

Projekt: Natur pur „Nationalpark  Naturplatz‘l“ in jeder Regionsgemeinde

In jeder Mitgliedsgemeinde bestehen besondere Naturplätze. Diese werden als ein besonderer Rückzugsort für Menschen, Pflanzen und Tiere – quasi wie ein Mininationalpark – angelegt und mit Naturschutzinformationen versehen. Ziel ist es, auf die besondere Natur der Region hinzuweisen und die Regionsbewohner dafür zu sensibilisieren und stolz auf diese Natur zu machen. Es geht dabei um besondere Naturplätze z.B. mit Trockenrasen oder Vogelkolonien – nicht um die Schaffung von touristischen Ausflugszielen. (Virtuelle) Vernetzung der Plätze in den Gemeinden.

Hauptzielgruppe: Regionsbewohnerinnen und -bewohner

Kosten: € 50.000.-; Eigenmittel: € 10.000.-

Projektträger: Regionsgemeinden (mit beratender Unterstützung durch den Nationalpark Thayatal)

Projekt: Wertvolle Wohlviertler Böden – Weiterentwicklung

Auf Basis und aus den Erfahrungen des 2022 in Umsetzung befindlichen LEADER-Projektes „Wertvolle Wohlviertler Böden“ erfolgt eine Weiterentwicklung mit folgenden Schwerpunkten: Sensibilisierung Böden, Versiegelung, Düngerreduktion

Hauptzielgruppe: Land- und Forstwirtschaft, GartenbesitzerInnen, Gemeinden – Grünflächen

Kosten: € 50.000.-; Eigenmittel: € 10.000.-

Projektträger: Verein Waldviertler Wohlviertel; Kooperationspartner: Landwirtschaft, Gemeinden, Leitbetriebe

3.2.5 Beschreibung von Kooperationsaktivitäten

Zentraler Partner in diesem Aktionsfeld ist der Nationalpark Thayatal, mit welchem ein Kooperationsvertrag besteht, der unter Mitwirkung des NÖ LH Stv. Dr. Stephan Pernkopf 2014 vom Nationalpark und allen Regionsgemeinden unterzeichnet wurde. Hier besteht eine laufende intensive Zusammenarbeit – Nationalparkdirektor Christian Übl ist auch Mitglied der LAG.

2015 erfolgte eine gemeinsame Fachexkursion des Nationalparkdirektors und LEADER–Managements zu folgenden Nationalparks:  Nationalpark Bayerischer Wald, Hr. Dr. Franz Leibel, Wildkatzendorf Hütscheroda im Unesco-Weltkulturerbe Nationalpark Hainich und den Nationalparken Sächsische/Böhmische Schweiz.  Zahlreiche Erfahrungen aus dieser Exkursion sind in Projekte eingeflossen. Eine weitere Fachexkursion ist für 2024 geplant.

Mit den tschechischen Nachbargemeinden Savov, Dacice, Polna und Vranov besteht zu Themen dieses Aktionsfeldes ein intensiver Austausch.

Weitere Kooperationspartner in diesem Aktionsfeld sind die Partnerschulen der Region und die Mitgliedsgemeinden, Bio- und Demeterbauern und -bäuerinnen sowie ProduzentInnen, die sich auf die schonende Verarbeitung regionaler landwirtschaftlicher Produkte spezialisiert haben, und Kulturschaffende.

Im Bereich der Kreislaufwirtschaft ist der Abfallwirtschaftsverband Horn ein wichtiger Partner, mit welchem bereits einige gemeinsame Aktivitäten durchgeführt wurden.

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